Vögel füttern - So geht's richtig: Tipps und Wissenswertes - Grünkauf

Der Grünkauf Blog

Alle Infos rund um ein nachhaltiges Leben

Vögel füttern – so geht’s richtig

Nichts ist schöner als beim Frühstück aus dem Fenster zu schauen und dabei zuzusehen wie unsere kleinen, gefiederten Freunde die eigens dafür angebrachte Futterstation stürmen und eifrig um die Wette picken. Selbst in Großstädten können wir dabei die unterschiedlichsten Arten beobachten und uns ein Stückchen Natur vors Fenster holen.

Haubenmeise am Futterspender Photo von Eckehard Jagdmann / Pixabay

Doch wo Romantik herrscht, da ist auch Skepsis. Darf und soll man Vögel überhaupt füttern? Und wenn ja, dann nur im Winter? Der NABU & LBV betonen, dass die Ganzjahresfütterung von Wildvögeln nicht als tatsächliche Naturschutzmaßnahme gesehen werden kann, da nur Vogelarten davon profitieren, deren Bestände nicht gefährdet sind. Einige Vogelexperten wie z. B. Prof. Dr. Berthold sehen das hingegen etwas anders. Aufgrund des hohen Insektensterbens und verstärktem Einsatz von Pestiziden haben alle Vogelarten Schwierigkeiten bei der Futtersuche. Und das nicht nur im Winter. Vögel brauchen im Sommer viel mehr Energie als im Winter. Sie sind schwer beschäftigt mit der Nahrungssuche für Ihren Nachwuchs, Revierverteidigungen und dem Nestbau. Für all diese Tätigkeiten sind sie auf ausreichend nahrhafte und eiweißreiche Nahrung angewiesen.

Einig sind sich jedoch alle Parteien: Die Fütterung über das ganze Jahr ist keinesfalls schädlich, solange für Hygiene und das richtige Futter gesorgt ist. Zudem bietet es eine wundervolle Möglichkeit vieles interessante über unsere gefiederten Freunde zu lernen.

Wichtig: wildlebende Vögel lassen sich auch mit dem tollsten Festtagsmenü an Futterstellen nicht durchfüttern, sondern nur unterstützen. Sie suchen sich, wenn möglich, ihre bevorzugte Nahrung fast immer selbst. So ist jede Futterstelle immer nur als „Zufütterungsstelle“ zu sehen, die bei Bedarf angeflogen wird.

 

Die richtige Futterstelle einrichten

Vögel lassen sich fast überall füttern. Selbst auf dem Balkon in der Großstadt kann eine Futterstelle eingerichtet werden. Je mehr Bewuchs und Gärten sich in der Umgebung befinden um so größer wird die Artenvielfalt und die Nachfrage sein.

Die Futterstelle sollte immer so platziert werden, dass Vögel im wahrsten Sinne des Wortes aus der Vogelperspektive erkennen können, ob sich rund um die Futterstelle mögliche Feinde befinden. Der Schutz von einem Baum oder Strauch in der Nähe, ermöglicht den Vögeln sich zurückzuziehen und aus sicherer Entfernung die Lage zu beobachten. Katzen sollten natürlich keinen Zugang zur Futterstelle haben.

Auch sollte die Futterstelle witterungsgeschützt aufgestellt oder aufgehängt werden, damit das Festmahl aufgrund von Regen und Feuchtigkeit nicht schimmelt.

Die Futterstelle sollte nicht zu nah an Fenstern platziert werden, um Unfälle zu vermeiden. Hat man dazu keine Möglichkeiten, kann durch Aufhängen von Netzen oder Zweigen vor dem Fenster Abhilfe geschaffen werden. Zwar ist es schön, wenn man sich in der Pole Postion der Vogelfütterung wähnt, aber die Verletzungsgefahr der Kleinen sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden.

Eine Tränke sollte an einer guten Futterstelle auch nicht fehlen, da Wasser sowohl im Sommer, als auch im Winter ein wichtiger Bestandteil des Vogellebens ist. Gerade im Winter müssen Vögel oft sehr weit fliegen um an ein Gewässer zu kommen, an dem sie trinken können. Mit einer flachen Schale, regelmäßig gefüllt mit sauberem Wasser, helfen wir ihnen, wertvolle Energie zu sparen.

Eine große Auswahl an Vogelfuttersystemen findet man übrigens bei unserem Grünkaufpartner Vivara. Ob für Balkon oder Garten, für Bodenfresser oder Kletterkünstler, hier findet sich für jeden Einsatz garantiert der passende Futterspender:

Futtersysteme für unterschiedliche Vogelarten für alle Grünkäufer 4 Bonuspunkte pro 1 Euro Umsatz

 

Was kommt auf den Tisch

Die Besucher an unserer Futterstelle lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen. In Körnerfresser und Weichfresser. Körnerfressern, wie beispielsweise Meisen oder Sperlingen schmecken Sämereien, Nüsse, Sonnenblumenkerne und ähnliches. Im Sommer hingegen stehen auch Insekten auf dem Plan. Zu den Weichfressern gehören z. B. Amsel, Rotkelchen oder Kleiber. Sie lieben neben Insekten, kleine Weichtiere, Beeren und Obst. Im Winter steigen sie um auf getrocknete Beeren und Sämereien. Ihre Nahrung suchen sie hauptsächlich am Boden.

Ein für alle Gruppen zufriedenstellendes Ganzjahresmenü sieht folgendermaßen aus:

  • Streufutter mit hohem Anteil an Sonnenblumenkernen, Hanf und Erdnüssen
  •  Fettfutter mit Hafer und Weizenflocken auf Grundlage von hochwertigem Fett
  • Meisenknödel (ohne Plastiknetz) – auch zum selbst machen geeignet
  • Bei Bedarf Apfelstücke oder ungeschwefelte Rosinen

Sommer und Winterfutter sind weitgehend identisch, wobei im Sommer mehr Weichfutter benötigt wird. Beliebt als Energielieferant für die hektische Brutzeit sind vor allem Meisenknödel und Erdnüsse.  Tipp: in der hektischen Brutzeit haben Meisen und Kleiber keine Zeit die Hüllen von Sonnenblumenkernen zu öffnen. Daher lieber weniger davon anbieten oder auf die geschälte Version umsteigen. Spezielle Weichfuttermischungen sind im Sommer als Ergänzung sinnvoll.

Eine große Auswahl an hochwertigem Wildvogel Futter findet ihr ebenfalls bei unserem Partner Vivara:

Vogelfutter für alle Grünkäufer 4 Bonuspunkte pro 1 Euro Umsatz

Was geht gar nicht?
Auf keinen Fall gehören gesalzene oder gewürzte Speisereste, Brot oder Krümel auf den Vogeltisch. Genauso wenig wie Kartoffeln, Nudeln, Quark oder Ähnliches. Auch mit Zusatzstoffen angereicherte Margarine, Back- und Bratenfette sind absolut nichts für den Vogelmagen. Zu vermeiden sind außerdem Futtermischungen, in denen Ambrosia enthalten ist und Meisenknödel, die im Plastiknetz verkauft werden. Beides ist nicht nur schlecht für die Vögel, sondern für die gesamte Umwelt.

Zu beiden Jahreszeiten ist aber eines wichtig: das regelmäßige Reinigen der Futterstellen! Denn liegt das Futter zu lange rum, kann es durch Nässe und Feuchtigkeit Schimmel ansetzen und der Kot der Vögel zu Erkrankungen führen.

 

Selbstgemacht!

Selbstgekochtes Essen schmeckt doch meist am besten. Man weiß, was drin ist und der Kreativität beim Anrichten sind keine Grenzen gesetzt. Nicht anders sieht es beim selbst gemachten Vogelfutter aus! Der NABU bietet großartige Anleitungen an, wie man Futter herstellt: Anleitung zum Meisenknödel und Futterglocken basteln

und wer dann dem ganzen auch noch ein Krönchen aufsetzen möchte, macht die Vogelbehausung auch noch selbst. Anleitung zum Bau von Fütterhäuschen

 

Unerwünschte Gäste

Der Anblick von vielen Vögeln an der Futterstelle ist einfach zu schön, aber es gibt leider eine Federgruppe, die nicht mit schlemmen darf: die allerseits bekannt Straßentaube. Grundsätzlich darf man in den meisten Städten auch auf dem Balkon alle Singvögel füttern – nicht jedoch die Straßentauben. Leider haben sie aufgrund ihrer Vielzahl keine leichte Stellung und sind daher schon lange nicht mehr gern gesehen. Zudem ist die Fütterung in manchen Gebieten sogar gesetzlich verboten, da deren Kot Krankheitserreger beinhalte und sogar ätzend sei. Um Tauben von der Futterstelle abzuhalten, empfiehlt es sich, Meisenknödel, Erdnussspender oder Futtersilos für die Fütterung zu verwenden. Den Zutritt zu Futterhäusern kann man durch Absperrgitter oder Drähte für Tauben unmöglich machen. Mit dieser Methode hält man  übrigens auch das ein oder andere Eichhörnchen fern, das durchaus auch gerne mal der Futterstelle einen Besuch abstattet.

 

Weitere Anregungen

Wie es andere machen!
Wer sicher gehen möchte, ist auch immer eingeladen, sich örtlichen Vogelvereinen anzuschließen, die selbst eigene Futterstätten unterhalten. Hier kann man sich viele Inspirationen einholen, indem man Profis bei der Arbeit zusieht. Adressen und Ansprechpartner findet man beim NABU vor Ort.

Passiv statt aktiv!
Wer gerne unserer Vogelwelt unter die Flügel greifen möchte, aber keinen Garten oder Balkon hat, kann gerne auch den Vogelschutzverband oder anerkannte Naturschutzvereinigungen finanziell unterstützen. Das hat zum einen den Vorteil, dass hier gezielt den bedrohten Vogelarten geholfen wird, denn eines sollte uns bewusst sein: Die Vögel, die wir mit unserem Futter anlocken, sind glücklicherweise nicht bedroht. Hilfe brauchen dagegen die gefährdeten Vogelarten, doch die erreichen wir mit unseren Futterstellen leider nicht.

Du hast es selbst in der Hand!
Für aktiven Naturschutz sind weitreichendere Aktionen notwendig als das Füttern unserer Wildvögel. Als Gartenbesitzer kann man einen großen Beitrag leisten, indem man für eine bunte, lebendige und einheimische Pflanzenvielfalt sorgt, statt auf Einheitsrasen oder eintönigen Thujahecken zu setzen. Unkrautvernichtungsmittel, Schneckenkorn und ähnliches giftiges Zeug, sollte für immer aus dem Garten verbannt werden. Ein Vogel-freundlicher Garten ist definitiv die nachhaltigere Lösung für den Artenschutz.

Nachtrag zum Blaumeisensterben 22.04.2020
Naturschützer registrieren seit Mitte März vermehrt tote Blaumeisen. Erkennen kann man die kranken Tiere unter anderem daran, dass sie “apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und nicht vor Menschen fliehen”. Häufig sind Augen, Schnabel und Teile des Federkleids verklebt. Sobald ihr einen kranken Vogel an Eurer Futterstelle findet, stellt die Vogelfütterung bitte ein und meldet den Fall beim NABU: Meldestelle NABU

 

Alles für Wildvögel findest du bei unseren Partnern:

Merken