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Sommer, Sonne, Sonnencreme und was es für die Umwelt bedeutet

Wir kennen ihn alle, den Moment, wenn man in der Drogerie vor den Sonnencremes steht. Der Moment, der einem bewusst macht, dass der Urlaub schon zum Greifen nah ist. Die Sonne, das Meer, der Strand, der feine Geruch der Sonnencreme! Beherzt greifen wir nun zu dem Produkt, das uns am besten vor dem gefürchteten Sonnenbrand bewahrt.

Wäre dies eine Filmsituation würde man jetzt ein lautes Quietschen hören, dass uns wieder zurück in die Realität holt. Denn entscheidend für die Natur ist nun, zu welcher Sonnencreme wir greifen. Nicht jede Sonnencreme die uns schützt, ist auch gut für die Unterwasserwelt. Warum unsere Sonnencreme aus der heimischen Drogerie verheerende Auswirkungen auf das Meer hat, dem gehen wir jetzt mal auf den Grund.

Korallen Photo von lpittman / Pixabay

Sonnencreme ist nicht gleich Sonnencreme

Sonnencreme soll uns bekanntermaßen vor den UV – Strahlen der Sonne schützen. Sie schützt uns vor Sonnenbrand, einem schnellen Hautalterungsprozess und vor dem Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Leider stecken in den meisten Sonnencremes aber auch Substanzen, wie Mineralöl, Silikone und Plastik, die biologisch nicht abbaubar sind. Einige Inhaltsstoffe sind sogar giftig, wie beispielsweise Oxybenzone und Octinoxate. Diese beiden Stoffe sind als Lichtschutzfaktor in 90 % der Sonnencremes enthalten. So schützen sie uns auf der einen Seite vor den schädlichen Strahlen, bringen aber auf der anderen Seite unseren Hormonhaushalt durcheinander und sind im Wasser weder abbaubar noch wasserunlöslich. Schwimmen wir also im Meer, können wir geradezu mitansehen, wie sich um uns herum ein ölig schimmernder Film von unserem Körper (oder dem von anderen) absetzt. Und dieser hat fatale Konsequenzen für das Meer und seine Bewohner.

 

Wohngemeinschaften unter Wasser

Betrachtet man eine Koralle näher, stellt man fest, dass diese aus ganz vielen und winzigen Lebewesen besteht. Heißt, was wir als Schnorchler von oben sehen, ist nichts anderes als eine Kolonie aus winzigen Korallenpolypen. In jedem Korallenpolyp lebt eine Algenart. Dieser freundliche Mitbewohner verleiht – je nach Algenart – dem Korallenpolyp eine fröhliche Farbe. Dafür, dass die Alge in der Koralle wohnen darf, ernährt sie im Gegenzug den Korallenpolyp. Quasi eine harmonisch – symbiotische 2er WG.

 

Sonnencreme im Tauchgang

Setzt sich die Sonnencreme nun im Meer ab, sickert sie allmählich auf den Meeresgrund und hier kommen die Korallen ins Spiel. Die Nanopartikel in der Sonnencreme reichern sich mit Leidenschaft an Organismen sowie Oberflächen an. Damit stellen sie eine massive Gefahr für die Korallenriffe dar, die für die Bio – Diversität des Meeres von großer Bedeutung sind.

Bereits in sehr geringen Konzentrationen scheinen die in Sonnencremes enthaltenen Stoffe aggressive Viren zu aktivieren, die dafür sorgen, dass die Korallen ihre freundlichen Mitbewohner, die Mikroalgen, abstoßen. Eine der Folgen davon ist, dass die einst farbenfrohe Koralle nun immer bleicher und farbloser wird. Die Korallenbleiche allein lässt die Koralle jedoch nicht sofort sterben. Sie lebt erst einmal ohne Mitbewohner weiter. Mit der Zeit reicht die Selbstversorgung der Koralle aber nicht mehr aus. Sie verhungert und stirbt ab. Verschwinden diese wertvollen Organismen, bleichen komplette Korallenriffe aus und sterben ab. Für Meeresschildkröten und Papageienfische sowie für viele andere Meeresbewohner bedeutet die Verbreitung dieser Giftstoffe, dass sie sich immer schwerer vermehren können, was unausweichlich zum Aussterben der Tiere führt.

 

Konsequenz

Bis zu 14.000 Tonnen Sonnencreme gelangen jährlich in die Ozeane unserer Welt. Vor allem betroffen sind die Riffe in Hawaii und in der Karibik. In Hawaii sterben die Riffe seit 20 Jahren massiv ab und es geht immer weiter, denn der Tourismus wächst jährlich an und somit steigt auch die Anzahl derer, die sich mit den schädlichen Sonnencremes einschmieren.

 

Ein Aloha auf Nachhaltigkeit!

Doch es bewegt sich was: seit Januar 2020 dürfen bspw. auf der mikronesischen Inselgruppe Palau keine Inhaltsstoffe wie Oxybenzon oder Octocylen auf der Haut verrieben werden. Vor allem Octrocrylen ist ein üblicher Bestandteil in Sonnencremes, die in Deutschland verkauft werden. Wer solch eine Sonnencreme im Gepäck hat und auf dem Flughafen damit “erwischt” wird, läuft Gefahr, dass palauische Behörden diese Creme in Beschlag nehmen. Strafzahlungen nicht ausgeschlossen.

Auch von anderer Seite erhalten die Weltmeere Unterstützung. Lokale Krankenschwestern, Ärzte, Betreiber von Ferienressorts und sogar Fluggesellschaften plädieren für nachhaltige Sonnencremes. Mit dabei – immer wieder Sonnencreme – Produzenten, die umweltfreundlichere Sonnencremes herstellen.

 

Gut gemeint, aber Vorsicht!

Manche Sonnencremes haben ein Symbol auf der Rückseite, wie z. B. eine Koralle, eine Schildkröte oder einen Fisch. Dabei steht die Bezeichnung “reef safe”. Dieses “Siegel” ist oftmals von den Herstellern selbst gestaltet und auf dem Produkt platziert worden. Leider hat keine unabhängige Stelle jemals geprüft, ob die Sonnencreme wirklich “Korallen freundlich” ist. Zumindest aber ist das Zeichen “reef safe” eine kleine Hilfestellung beim Einkauf, denn damit wollen die Hersteller zeigen, dass die Sonnencreme keine Substanz enthält, bei der aktuell eine riffschädigende Wirkung bekannt ist. Was aber mit den anderen Inhaltsstoffen ist, bleibt dem Konsumenten verborgen.

 

Sonnencremes mit Lichtblick für den Ozean

Nachhaltige Sonnencremes enthalten auf keinen Fall Octinoxat und Oxybenzon. Das sollte man in jedem Fall beim Kauf mit einem Blick auf das Etikett überprüfen.

Bei folgenden Grünkaufpartnern erhält man nachhaltige Sonnencremes:

Bei Big Green Smile gibt es eine große Auswahl an nachhaltigen Sonnencremes:

natürlicher Sonnenschutz: für alle Grünkäufer 4 Bonuspunkte pro 1 Euro Umsatz

Bei BioNaturel sind vor allem die Produkte der Firma I+M empfehlenswert:

I+M Sonnenschutz. Fair, Vegan, Organic für alle Grünkäufer 3 Bonuspunkte pro 1 Euro Umsatz

Auch bei Caudalie wird bei Sonnencremes Wert auf den Schutz die Meereswelt gelegt:

Caudalie Sonnenschutz: für alle Grünkäufer 6 Bonuspunkte pro 1 Euro Umsatz

 

Fazit:

Nachhaltige Sonnencremes sind teurer, keine Frage. Aber die Korallenbleiche in den Weltmeeren sollte uns keineswegs gleichgültig sein. Wir haben jeden Tag die Möglichkeit, nachhaltig zu handeln und noch ist es nicht zu spät. Fangen wir damit an!Merken