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14 vermeintlich vegetarische/vegane Produkte mit tierischen Zusatzstoffen

Gelatine aus Schwein im heißgeliebten Gummibärchen oder ein Apfel zum Anbeißen, eingerieben mit dem glänzenden Harz der Lackschildlaus. So rutschen vermeintlich vegetarische oder vegane Produkte ganz unbemerkt auf die Liste der Lebensmittel, die man als Veganer oder Vegetarier eigentlich vermeiden möchte. Zusatzstoffe tierischen Ursprungs verstecken sich häufig so geschickt, dass man sie als Konsument gar nicht so einfach erkennen kann. Tierische Gelatine wird beispielsweise oftmals als Verarbeitungshilfsstoff verwendet (z. B. zur Klärung von Säften) und muss deshalb auf der Zutatenliste nicht aufgeführt werden.

Packen wir also unsere Vergrößerungslupe aus und schauen uns mal genauer an, was wir als Konsumenten vielleicht nicht immer wissen wollen, aber wissen sollten:

tierische ZusatzstoffePhoto von Alexas_Fotos / Pixabay 

 

1. Rind und Schwein in süßen Gummitieren

Sicher hat jeder schon einmal gehört, dass die beliebten süßen Bären zum Großteil aus Gelatine bestehen, einem Stoffgemisch, welche den Leckereien die typische gummiartige Konsistenz verleiht. Der Hauptbestandteil der Gelatine, quasi das Kollagen, wird aus der Haut und den Knochen verschiedener Tiere, vor allem Rindern und Schweinen gewonnen. Gerade für die bunten und beliebten Gummiteddybären (und auch andere Gummifiguren) werden bei der Herstellung Schweineschwarten für die Gelatine verwendet. Handelt es sich um Rindergelatine, werden auch die Knochen verwendet. Die Gummibärchen sind also längst nicht so harmlos, wie sie im ersten Moment erscheinen.

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2. Glänzendes Obst und Schokobons mit Hilfe der Lack-Schildlaus

Polierte Äpfel und Zitrusfrüchte verdanken Ihren Glanz häufig der Lack-Schildlaus, deren harziges Sekret auch als “Schellack” bezeichnet wird. Es sieht edel aus und verhilft vor allem Zitrusfrüchten zu einer längeren Haltbarkeit. Aber auch Süßwaren wie Schokodrops, Kaugummis, Nüsse und Kaffeebohnen haben ihre glänzende Optik oftmals diesem kleinen Tier zu verdanken. Schellack wird in Südostasien, Indien oder auch China gewonnen. Der Lebensmittelüberzug durchläuft mehrere aufwendige Arbeitsschritte, bis er sich auf unseren Lebensmitteln verteilen lässt. Der Ursprung des Schellacks ist eine harzige Masse, die von weiblichen Schildläuse ausgeschieden wird, wenn diese Eier legen. Sie dient vor allem zum Schutz der Nachkommen. Für die Produktion von einem Kilogramm Schellack wird das Sekret von ca. 300.000 Lack-Schildläuse benötigt. Dabei werden zahlreiche lebende Läuse einfach mit verarbeitet. Das hat zu Folge, dass ein unschuldiger Apfel plötzlich nicht mehr vegan ist.

 

3. Kalbsmagen in fast jedem Käse

Lab, auch Kälberlab genannt, ist ein Gemisch aus den Enzymen Pepsin und Chymosin. Diese Enzyme werden aus dem Labmagen der Kälber in einem Alter gewonnen, in denen sie noch Milch trinken. Dazu werden die Magenschleimhäute zerhäckselt und die Enzyme chemisch extrahiert.  Danach werden diese Enzyme dazu verwendet, um die Gerinnung bei Käse möglich zu machen.

Vor allem Chymosin dient natürlicherweise dazu, die Muttermilch durch Eindicken verdaubar zu machen. Jedes Säugetier produziert in seinem Magen eine spezielle Form von Chymosin, um das Milcheiweiß – Kasein – im Magen auszufällen und damit verdaubar zu machen. Jeder Käse, der mittels Süßmilchgerinnung (Süßmilchkäse) erzeugt wird, benötigt Lab. Nahezu alle bekannten Hart- und Schnittkäsearten kommen aus der Süßmilchgerinnung. Auch Frischkäse, Quark und Joghurt können Lab enthalten. Streng genommen ist diese Art von Käse daher nicht für eine vegetarische Ernährung geeignet.

Mikrobielles Lab dagegen stellt eine gute Alternative für Vegetarier dar. Es entsteht im Gegensatz zu tierischem Lab im Labor und wird aus Mikroorganismen von Schimmelpilzen hergestellt. In vielen Bio – Supermärkten ist der Käse entsprechend ausgezeichnet. Somit kann der Konsument ganz klar erkennen, ob er Käse “mit Lab” oder mit “mikrobiellem Lab” kauft.

 

4. Chips mit tierischen Trägerstoffen

Viele Chips enthalten nicht nur Milchzucker – was für Veganer schon ein “No Go” darstellt – sondern erstaunen mit einer großen Bandbreite an tierischen Produkten. So beinhalten – nach Angaben eines großen Chips-Produzenten – große Teile seines Sortiments tierische Bestandteile. Z. B. Aromen aus Wild, Fisch, Geflügel, Rind oder Schwein, jeweils abhängig von der Sorte. In der Liste der Zutaten muss dies leider nicht aufgeführt werden. Tierische Bestandteile als Trägerstoffe von Aromen und Vitaminen in Lebensmittel müssen nach geltendem Recht nicht deklariert werden. Die Organisation PETA hat eine Liste veganer Knabbereien erstellt, die einem bei der Wahl eine gute Orientierung bietet. Ein Blick lohnt sich, denn oftmals verstecken sich tierische Bestandteile in Knabbereien, die man ohne diese Info durchaus als vegan einstufen könnte.

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5. Schweineborsten und Vogelfedern in der Frühstückssemmel

Schweineborsten in der Frühstückssemmel? Was wie ein schlechter April-Scherz klingt, ist durchaus eine gängige Methode. Um Mehle leichter knetbar zu machen, wird beim Backen oftmals der Zusatz L-Cystein verwendet. Erkennbar am Kürzel E920 wird diese Aminosäure aus Borsten von Schweinen und Vogelfedern hergestellt. Leider findet sich dieses Kürzel nicht auf jedem verpackten Brot, da die Deklarationspflicht von den Herstellern unterschiedlich interpretiert wird. Bei lose verkauften Backwaren greift die Kennzeichnungspflicht ohnehin nicht. Für Konsumenten die auf tierische Zusatzstoffe verzichten möchten ist es daher unumgänglich beim Bäcker genauer nachzufragen. Zum Glück findet man aber mittlerweile recht viele Angebote für vegane Backwaren, welche auch eindeutig als solche erkennbar sind.

 

6. Bananen – geschützt durch den Panzer von Insekten

Die Banane hat eine lange Reise vor sich. Um zu verhindern, dass die gelbe Frucht zu schnell reift, darf völlig legal das Pestizid namens Chitosan eingesetzt werden. Dieses ist, wie der Name schon vermuten lässt, aus Chitin hergestellt, welches man aus dem Panzer von Insekten und Krustentieren gewinnt. Im biologischen Anbau darf das Pestizid nicht verwendet werden. Wer also Bio-Bananen kauft, kann daher sicher sein, ein veganes Produkt zu erhalten.

 

7. tierische Gelatine in Säften, Bier und Wein

Da trinkt man ruhigen Gewissens seinen Lieblingssaft und kippt sich dabei – je nach Saft – etwas Bindegewebe von Tieren in die Kehle. Nein, leider kein Scherz. Denn in einigen Säften wird Gelatine eingesetzt, um sie sorgfältig zu klären. Gelatine stammt aus dem Bindegewebe von Tieren. Um diese zu gewinnen, werden Knochen, Schwarten, Haut, Sehnen und Bänder von Schweinen und Rindern ausgekocht. Wer also einen veganen Saft haben möchte, sollte sich auf dem Etikett versichern, dass auch dieser in der Flasche drin ist.

Das Gleiche betrifft auch Wein und Bier. Zur Filterung des Weins können Klärungsmitteln wie Fischblasen oder Gelatine eingesetzt werden. Diese werden nur beim Herstellungsprozess verwendet und müssen nicht deklariert werden. Daher: auf die Angabe „vegan“ oder das V-Label achten.

Das deutsche Bier ist in der Regel vegan. Zumindest wenn es nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut ist, denn hiernach sind nur Wasser, Hopfen, Malz und Hefe zu verwenden. Ausländische Biere können hingegen mit Klärungsmitteln aus tierischer Herkunft gefiltert sein.

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8. Die Wespen – Feigen – Falle!

Die sogenannte echte Feige hat nur weibliche Blüten die sich ausschließlich mit der Bocksfeige, dem männlichen Pendant, vermehren können. Dafür zuständig ist eine bestimmte Wespenart, deren männliche Vertreter in den männlichen Blüten heranwachsen. Die weiblichen Wespen tragen den Blütenstaub schließlich zu beiden Feigenarten, müssen eine enge Öffnung der Blüte passieren und verlieren dabei ihre Flügel. Sie sterben meist in der Blüte, die nun aber befruchtet ist und zu einer Feige wird. Die Wespe wird zwar von der Frucht zersetzt, ist genau genommen aber immer noch in der Feige enthalten. Ob man als Veganer oder Vegetarier Feigen isst, bleibt demzufolge eine persönliche Gewissensfrage, die jeder für sich beantworten muss.

 

9. Glitzernde Fingernägel aus Fischschuppen

Es sieht einfach schick aus. Zumindest für manche Frauen und Männer. Glänzender Nagellack! Wer aber als Vegetarier oder Veganer auf schimmernde Metallic-Nagellacke steht, sollte seine Vorliebe überdenken. In den Lacken kann Guanin enthalten sein. Das sorgt zwar für die glitzernden Pigmente auf den Nägeln, wird aber aus Fischschuppen hergestellt. Erkennbar sind die zerkleinerten Schuppen meist als “Perlenessenz“ oder „Pearl Essence” in den Inhaltsstoffen. Aber auch die vegane Alternative “Mica” sollte nicht bedenkenlos gewählt werden. Das Glimmermaterial wird oft in illegalen Minen in China unter miserablen Arbeitsbedingungen und mittels Kinderarbeit geschürft. Besser ist es auf die schillernden Produkte komplett zu verzichten.

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Nagellack ohne tierische Zusätze. Bei einigen Sorten wird jedoch Mica verwendet
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10. Zahnpasta aus Knochenmehl

Auch dieser alltägliche Gebrauchsgegenstand ist nicht frei von tierischen Spuren. Neben Bienenwachs- und Pollen ist oft Knochenmehl in der Paste enthalten, das bereits in der Antike zum Zähneputzen verwendet wurde. Es sorgt für den Schleifeffekt, der zur Reinigung der Zähne führt. Das schmeckt Veganern ganz sicherlich nicht. Zum Glück gibt es sogar in der Drogerie bereits Zahnpasta, die frei von tierischen Zutaten ist und deren Hersteller sich zudem auch gegen Tierversuche aussprechen.

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11. Tierische Fette in Kosmetik für Haar und Haut

Pflegeprodukte für Haut und Haare an seine Lebensweise anzupassen, ist für Vegetarier und Veganer selbstverständlich. Beim Thema Haut- und Haarpflege sind ohnehin viele Menschen sensibilisiert worden, zum Beispiel durch Inhaltsstoffe wie Sulfate oder Parfum und natürlich den Einsatz von Tierversuchen. In Cremes und Shampoos können aber auch tierische Fette enthalten sein, auf die Vegetarier und Veganer verzichten wollen. Erfreulicherweise haben Naturkosmetik und vegane Produkte bereits ihren Weg in die Drogerien gefunden. Darüber hinaus sollte man sich stets informieren zu welchen Unternehmen gewisse Marken gehören, wo diese produzieren und wie sie zu Tierversuchen stehen.

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12. LCD Bildschirme aus tierischem Membran

Wer hätte gedacht, dass sich auch in Technik tierische Stoffe verwendet werden. Eine Wahrheit, die die wenigsten von uns wissen, aber unbedingt wissen sollten. In LCD – Bildschirmen von Digitalkameras, Fernsehern, Smartphones, PCs und Co kann Cholesterin verarbeitet sein, das aus Membranen von Tierzellen stammt. In Form von flüssigen Kristallen hilft das Cholesterin den technischen Geräten die Farben besser darzustellen.

 

13. Tierische Zusätze in Putzmittel

Tenside verbinden Fett und Wasser, sorgen für eine Oberflächenspannung bei Flüssigkeiten und agieren als Schmutzlöser in Putz- und auch Waschmitteln. Tenside können aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen werden, aber auch aus tierischen Fetten hergestellt werden. Pflanzlich heißt in dem Fall aber nicht besser, denn es gibt auch Tenside aus Erdöl und nicht nachhaltigem produziertem Palmöl. So sollte man auch bei der Wahl der Putzmittel unbedingt auf natürliche und nachhaltige Inhaltsstoffe achten. Es gibt mittlerweile einige Hersteller, die für tierleidfreie Putzmittel stehen.

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14. Zigarettenfilter mit Bestandteilen aus Schweineblut

Dass Rauchen ungesund ist, weiß mittlerweile jedes Kind, aber der Erwachsene weiß nicht, dass im Filter der Zigarette das sogenannte Hämoglobin enthalten ist. Dies wird dazu genutzt, während des Konsums Schadstoffe aus dem Tabak zu filtern. Bei diesem Stoff handelt es sich um einen Eiweißstoff, der meist aus Schweineblut extrahier wird. Abgesehen davon, werden Tabakwaren meistens in Tierversuchen getestet. Spätestens jetzt sollte man darüber nachdenken, ob man Teer in der Lunge und Schweineblut im Rachen haben möchte.

 

Fazit:

Bewusstes Einkaufen ist unumgänglich, wenn man wissen möchte, was wirklich in den häufig verwendeten Alltagsprodukten enthalten ist. Deshalb sollte man unbedingt auf die Siegel achten, diese aber auch im Vorfeld gründlich recherchieren. Die Siegel geben letztlich Aufschluss, ob das Produkt vegan, vegetarisch oder mit tierischen Zusätzen versetzt ist. Auf die Liste der Inhaltsstoffe zu achten, schadet ebenso nicht. Wer sich aber unsicher ist, da viele Stoffe kryptische Namen haben, kann auf Apps, wie z. B. “Codecheck” zurückgreifen, worüber man viele Produkte scannen oder manuell suchen kann. Hier werden alle Inhaltsstoffe erklärt und das Produkt nach „Gefährlichkeit“ eingestuft. Die App gibt es sowohl für Apple Nutzer als auch für Android-Geräte. Es ist also durchaus möglich, Lebensmittel und Alltagsgegenstände auch ohne tierische Zusatzstoffe zu nutzen.

 

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