Weihnachten - nachhaltiger schenken, essen und dekorieren - Grünkauf

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Weihnachten – nachhaltiger schenken, essen und dekorieren

nachhaltige weihnachten Photo: bluartpapelaria  / Pixabay

Da haben wir die Bescherung – das ganze Jahr hindurch leben wir möglichst nachhaltig – aber pünktlich zu Weihnachten werden sämtliche Vorsätze und Prinzipien über Bord geworfen. Zu schnell lassen wir uns mitreißen von der Welle der duftenden Schokoladenplätzchen, der unglaublich günstigen Geschenkangebote und der glitzernden Einweg-Deko. Dabei müssen wir ja gar nicht auf alles verzichten, sondern einfach nur ein paar alternative Wege gehen. Nachfolgend haben wir ein paar  wunderbare Tipps, die auf festliche Art und Weise zeigen, dass Weihnachten auch nachhaltig gestaltet werden kann.

Verschenke Zeit

Vieles haben wir, aber Zeit füreinander – das bleibt oft auf der Strecke.
Warum also nicht mal auf Materielle Dinge verzichten und sich als Geschenk Zeit schenken. Für gemeinsame Unternehmungen, für schöne Restaurantbesuche, kuschelige Kinoabende, gegenseitige Massagen oder Wellnesstage mit der besten Freundin. Zeit ist kostbar und dadurch ein unbezahlbares Geschenk, diese mit den liebsten Menschen zu verbringen.

Verschenke Nächstenliebe

Post aus Afrika ist nicht in jedem unserer Briefkästen zu finden, aber mit einer geschenkten Patenschaft kann dies dem Beschenkten schon bald erwarten. Mittlerweile gibt es viele Organisationen, die eine Patenschaft mit Kindern aus Entwicklungsländern ermöglichen. Durch die monatliche Spende wird dem Kind ermöglicht, eine Schule zu besuchen und dadurch aus der Armut herauszukommen. Über die Jahre können dadurch zu Herzen gehende Briefwechsel entstehen.
www.plan.de/patenschaft-verschenken

Verschenke Geschenke an die Natur

Dem Liebsten einen Wolf geschenkt, dem Kind eine Kuh und der besten Freundin einen Baum. Keine Sorge, hier wird nicht nach den Sternen gegriffen sondern eine kleine Auswahl an Möglichkeiten an Geschenkideen aufgeführt.
Ob Wolf, Kuh oder Baum, alle drei Geschenke haben einen gemeinsamen Nenner: Diese zu erhalten, bzw. sie in ihren Dasein zu unterstützen.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Bereiche, in denen wir durch ein aussergewöhnliches Geschenk nicht nur den Beschenkten erfreuen sondern auch etwas Gutes für unsere Umwelt tun.
Wolf verschenken
Kuh verschenken
Baum verschenken

Verschenke Selbstgemachtes

Ja, wir geben es zu: Euphorie wird jetzt weniger aufkommen, wenn wir selbstgebastelte Geschenke ans Herz legen. Zu tief sitzen die Traumatas von selbstgemalten Kinderbilder, Salzteiganhänger, Fimo-Schmuck, schiefen Tonvasen und klebrig – gefertigten Kerzen.
ABER, ersetzen wir das Wort „ selbstgebastelt“ durch „ selbst erstellt“ oder durch „ homemade“, verleiht das den hergestellten Dingen dich schon eine etwas andere Note. Und schließlich sind wir jetzt erwachsen und können somit auch besser abschätzen, ob dem Beschenkten das auch wirklich eine Freude bereitet.
Wie wäre es mit einem selbstgerechten Chtuney, feinen Kräuter – oder Backmischungen für Faule (oder Eilige)? Oder auch homemade Pralinen, Brotaufstriche, Schokolade und pikante Nussmischungen können bei guter Herstellung überzeugen!
Ebenso sind eigens hergestellte Naturkosmetik, Badebomben, Seifen, Massageöle, oder Gesichtscremes wahrlich ein Geschenk wert!
Wer lieber bastelt kann sich vielleicht beim Upcycling verwirklichen. Z.b bei der Herstellung von Duftkerzen, lustigen Lesezeichen, Fotokalender, oder Mobiles.

Verpacke umweltfreundlich

Der Zeitpunkt ist gekommen. Da sitzen wir nun vor all den Geschenken und fragen uns: Geht das auch ohne herkömmliches Geschenkpapier? Nichts gegen die wunderschönen Muster, die uns den Kauf versüßen, aber leider verursachen die Geschenkpapiere in jedem deutschen Haushalt an Weihnachten Tonnen von Altmüll. Oder konkret ausgedrückt: Kommen auf jeden Bundesbürger nur 100 Gramm Geschenkpapier, ergibt das rund 8000 Tonnen. Alles nebeneinander ausgebreitet könnte die Fläche von mehr als 7000 Fußballplätzen bedecken!
Doch es kommt noch erschreckender: Geschenkpapier ist oft mit Aluminium oder Plastik beschichtet, was während der Herstellung sehr viel Energie kostet und auch beim Recyceln nicht unproblematisch ist. All das schreit nach verantwortungsvollen Alternativen: Einfach mal kreativ sein und seine Geschenke in Notenblätter, alten Zeitungen, Landkarten, Back – oder Packpapier verpacken. Kombiniert mit einem Tannenzweig und einem schönen Geschenkband, macht das Überreichen des Presents gleich doppelt Spaß! Wer will, kann auch noch mit Kartoffelstempel schöne Motive auf dem jeweiligen Geschenkpapier hinterlassen. Handelt es sich um kleine Geschenke, bieten sich auch alte Keksdosen (natürlich unverbeult!) und/ oder Marmeladegläser an. Auch diese können mit Pappmaschee (beispielsweise in der Lieblingsfarbe des Beschenkten) dekoriert werden, was den Behälter noch persönlicher macht. Und wer jetzt noch seine Geschenke vorsichtig auspackt, kann das Geschenkpapier gleich für den nächsten Geschenke – Anlass wiederverwenden.

Nimm nicht irgendeinen Weihnachtsbaum

Bei den meisten Familien darf er natürlich nicht fehlen: der Weihnachtsbaum! Doch leider hat diese Tradition auch eine dunkle Seite: Jedes Jahr werden rund 29 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Tendenz steigend.  2018 waren es sogar 29,8 Millionen. Davon wurden nur ca 2 Millionen Bäume nach Deutschland importiert.  Der Trend zur Regionalität steigt zwar aber damit die große Nachfrage bedient werden kann, kommen die Bäume oft von Weihnachtsbaumplantagen. Dort wird häufig mit Dünge-, Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln gearbeitet, um möglichst schnell schöne  Weihnachtsbäume verkaufen zu können. Es gibt aber durchaus nachhaltige Alternativen:

der Bio – Weihnachtsbaum:  anders als bei herkömmliche Bäumen, wird der Bio-Baum in Mischkulturen  großgezogen und ist dadurch weniger anfällig für Schädlinge. Für die natürliche Unkrautbekämpung sorgen Schafe. Sie halten das Gras und die Pflanzen zwischen den Bäumen kurz und ihre Hinterlassenschaften dienen als natürlicher Dünger.  Bio-Weihnachtsbäume erkennt man an  Zertifikaten wie FSC, PEFC, Naturland oder Bioland, die umweltfreundlichen Anbau garantieren.
www.bioland-weihnachtsbaum.de
www.naturland.de

der regionale Weihnachtsbaum: Die Nordmanntanne ist mit Abstand der beliebteste Weihnachtsbaum in Deutschland. Doch kaum einer weiß, dass 90% der Samen der Nordmanntannen die unser Wohnzimmer schmücken aus Georgien stammen. Sie werden meist ohne Sicherheitsausrüstung aus den 40 bis 60 Meter hohen Spitzen der Tannen gepflückt. Dabei stürzen immer wieder Pflücker zu Tode. Daher sollte beim Weihnachtsbaumkauf lieber auf regionale Baumarten (z.B. Kiefer oder Fichte) gesetzt werden.

der gemietete Weihnachtsbaum oder der Baum im Topf : Seit einigen Jahren kann man Weihnachtsbäume auch einfach mieten . Das Konzept ist einfach: die Bäumchen werden im Topf grossgezogen, über Weihnachten erfüllen Sie – weihnachtlich geschmuckt – unser Wohnzimmer mit Tannenduft und  nach dem Fest werden sie wieder abgeholt und dürfen in der Natur weiter leben. Durch ihr spezielles Wurzelwerk können sie problemlos wieder anwachsen. Je nach Region gibt es unterschiedliche Förstereien oder Baumschulen die einen Baumverleih anbieten. Auch über das Internet wird man fündig. Wichtig dabei ist vor allem, dass es sich um Topfgezogene Bäume handelt. Denn wenn die Tannen einfach nur über die Weihnachtstage in einen Topf “gedrückt” werden, liegt die Überlebenschance der Bäumchen nahezu bei Null. Eine Anleitung für die richtige Pflege des Miet-Baumes gibt bei jedem seriösen Anbieter dazu.
www.greentree.at
www.paderbaeumchen.de
weihnachtsbaumfreunde.de

Zimmerpflanzen können auch was
Wer den Tannenbäumen die Tortour dieser weihnachtliche Aufgabe komplett ersparen möchte, kann auch kurzerhand die geliebte Zimmerpflanze zum Weihnachtsbaum umdekorierten! Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen.

Reduziere Lichterdeko

Wir lieben sie, die vorweihnachtliche Stimmung! Überall leuchten uns aus den Fernstern Lichterketten entgegen, doch wirklich umweltfreundlich ist die viele Beleuchtung und der Stromverbrauch nicht. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit herum etwa 600 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch einer Großstadt mit etwa 200.000 Haushalten! Auch für die Tiere ist dies kein Spaß: Besonders nachtaktive Tiere oder Zugvögel, werden durch Außenbeleuchtung an Balkon und Garten in ihrem natürlichen Verhalten gestört. Insekten werden von Licht angezogen. Bleibt es auch nachts hell, kommen sie nicht mehr zur Ruhe. Zugvögel orientieren sich an den Sternen, ist es nachts zu hell, können sie die Sterne nicht mehr sehen und verlieren die Orientierung. Am nachhaltigsten wäre es, gänzlich auf die Beleuchtung zu verzichten. Doch Weihnachten ohne Lichter wäre kein richtiges Weihnachten! Hier also die Alternativen für uns, die Tiere und die Umwelt.

  • LEDs verbrauchen etwa 90% weniger Energie und halten zudem 20mal länger als herkömmliche Lichterketten.
  • Achte beim Kauf auf warmweißes Licht. Kaltweiß ist zwar am energieeffizient jedoch ist warmweiß (bis 3000 Kelvin) freundlicher.
  • Um ein echtes Kerzenfeeling aufkommen zu lassen, kannst Du auf Amber-LEDs mit maximal 2200 Kelvin setzen. Diese sind besonders warm und haben kaum Einfluss auf Tier und Umwelt.
  • Auf Batteriebetriebene Lichterketten sollte weitgehend verzichtet werden, denn Batterien landen im Müll und verschmutzen die Umwelt leider oft genug durch unsachgemäße Entsorgung. L
  • Lichter mit Steckdosenanschluss belasten die Umwelt weitaus weniger.
  • Generell gilt: Beleuchtung bitte nicht permanent brennen lassen! Entweder bewusst ausschalten oder Zeitschaltuhren nutzen.

 

Esse bewusst und sorge für Qualität

Traditionell essen die meisten deutschen Familien Gans oder Ente zu Weihnachten. Mehr als 90% aller Gänse wird im letzten Quartal des Jahres gekauft. Doch diese stammen nur selten aus Deutschland selbst, sondern werden meist aus Osteuropa importiert, wo sie in der Regel unter katastrophalen Bedingungen gemästet werden. Das heißt jetzt nicht, dass wir alle zu Vegetariern bzw. Veganern werden müssen, doch wer seinen traditionellen Weihnachtsbraten mit gutem Gewissen genießen möchte, überprüft die Herkunft der Gans oder geht gleich zum Bauern in der Region. Denn in Deutschland leben die meisten Gänse in Freilandhaltung. Weiterer Pluspunkt: Neben dem Tierwohl werden so auch lange Transportwege und somit auch C02-Emissionen eingespart. Ist das Fleisch dann noch mit einem Bio-Siegel gekennzeichnet, kann man sich sicher sein, dass die Gans nicht unnötig mit Medikamenten behandelt worden ist und man hochqualitatives Fleisch bekommt.
Was für das Fleisch gilt, sollte auch natürlich auch beim Gemüse beherzigt werden: Bitte Regional und saisonal! So kann man den Nachhaltigkeitsgedanken auch am Fest der Liebe mit einfließen lassen.

Nachtisch geht immer!

Wer mit gutem Gewissen nach dem üppigen Weihnachtsmahl naschen möchte, sollte auf Fair Trade Schokolade setzen. So kann man sich sicher sein, dass die Schokolade fair (pestizidfrei) und ohne Kinderarbeit produziert worden ist. Auch bei den Schoko – Nikoläusen gibt es bereits köstliche Alternativen zu den bekannten Schokoladenherstellern, die auch an Weihnachten lila-weiß oder bunt wie Schokolinsen angeboten werden. Zudem achten diese Hersteller leider herzlich wenig auf ihren Verpackungsmüll und verpacken ihre vermeintlichen Leckereien mit viel Zusatzstoffen erst einzeln, um sie dann in einem größeren Plastiktütchen zusammen einzuschweißen. Ein absoluter Verpackungsirrsinn!

Vorhang auf für die feinen Alternativen Männchen im roten Gewand:

Bio Schoko Nikolaus: 1,79 € (+ 5 Bonuspunkte pro 1 Euro Umsatz)


Bio Bischof Zartbitter:
2,69 € (+ 5 Bonuspunkte pro 1 Euro Umsatz)

Wird darüber hinaus auch noch auf Bio-Siegel geachtet, unterstützt zusätzlich auch eine nachhaltige Landwirtschaft und bekommt qualitative Schokolade, die garantiert gentechnikfrei und ohne Pestizide hergestellt wurde.

Merken

Fazit: Weihnachten umweltfreundlich(er) zu feiern, ist möglich.
Sogar ohne, dass man die Freude daran verliert. Für fast jede weihnachtliche Ökosünde gibt es mittlerweile eine nachhaltige Alternative. Weihnachten ist das Fest der Liebe und nicht des Konsums.