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Der Grünkauf Blog

Alle Infos rund um ein nachhaltiges Leben

Reisen in Deutschland – Teil II

Die Fortsetzung unserer Reise durch Deutschland führt uns an weitere wunderbare Orte, die uns mit vielen Überraschungen in Ihren Bann zieht:

5. Bayern

EibseeSonnenaufgang am Eibsee mit Zugspitze — Photo von Andrew Mayovskyy / Shutterstock.com

Dahoam is dahoam – nicht umsonst sind die Bayern so stolz auf Ihre Heimat. So hat der Freistaat einiges zu bieten: Schneebedeckte Berge wie aus dem Bilderbuch, Seen so türkisblau wie der Pazifik und wild-romantische Landschaften wie in Kanada. Hier kann man nach Herzenslust wandern, Mountainbike fahren, spazieren gehen oder einfach nur dasitzen und staunen. Wie in der Pfalz, so wird auch hier das Essen zelebriert. Und natürlich auch das Bier, auf das die Bayern so stolz sind – gibt es doch für jeden Geschmack die passende Brauerei.

Bayerns Landeshauptstadt München lockt jedes Jahr Millionen von Besucher an und das hat nicht nur mit dem Oktoberfest zu tun. Die historische Altstadt mit Marienplatz, Hofbräuhaus, Viktualienmarkt und Residenz lässt sich prima mit dem Fahrrad erkunden und ist absolut lohnenswert. Auch Orte wie die alte Fuggerstadt Augsburg oder Passau, das auch als bayerisches Venedig bezeichnet wird und die mittelalterlich geprägte Stadt Bamberg sind einen Besuch wert.

Abseits der Städte kommen Naturliebhaber, Aktivurlauber und Sportfetischisten voll auf ihre Kosten. Für kleine und große Wasserratten sollte unbedingt ein Ausflug an einen der atemberaubenden Seen eingeplant werden. Die bekanntesten sind wohl der Chiemsee umgeben vom malerischen Bergpanorama des Chiemgaus, der Starnberger See (zweitgrößter See Bayerns) und der Tegernsee mit seiner nicht enden wollenden Uferpromenade. Zu den absoluten Highlights in Sachen Bergkulisse, Wasserfarbe und Naturerlebnis gehören jedoch definitiv Eibsee und Königsee. Der Eibsee liegt am Fuße der Zugspitze und lädt selbst in heißen Sommern zu einer kühlenden Erfrischung in türkisblauem Wasser ein. Der Königsee liegt majestätisch inmitten des Nationalparks Berchtesgaden und wird von den Steilhängen des Watzmann-Gebirges umrahmt. Auch wenn hier keine Wassersportaktivitäten erlaubt sind, gibt es wunderschöne Badeplätze, von denen aus man in den tiefblauen See springen kann.

Sollte das Wetter nicht unbedingt zum Baden einladen, haben die vier Urlaubsregionen in Bayern selbstverständlich auch Alternativen zu bieten. Das Allgäu, geprägt von weitläufigen Wiesen und imposantem Hochgebirge, kann mit einem Besuch im Märchenschloss Neuschwanstein nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen. In Franken, bekannt für seine malerischen Weinberge, werden Kulinarik und Genuss großgeschrieben. In zehn Nationalparks kann man sich dort auf zahlreichen Rad- und Wanderwegen austoben. In der Alpenregion Oberbayern befinden sich die beiden höchsten Berge Deutschlands. Die Zugspitze und der Watzmann. In Ostbayern befindet sich einer der bekanntesten Nationalparks, der Bayerischer Wald. Er lässt sich auf dem längsten Wanderweg Deutschlands durchqueren und ist definitiv ein Besuch wert.


6. Spessart

SpessartAltstadt von Miltenberg — Photo von Mikalai Nick Zastsenski / Shutterstock.com

Im Spessart befindet sich das größte zusammenhängende Mischlaubwaldgebiet in Deutschland. Tiefe Täler, sanfte Hänge und Höhen charakterisieren die Spessart-Landschaft. Das Märchenland ist Heimat der Gebrüder Grimm und es soll sogar einst das schöne Schneewittchen hier gelebt haben.

Der Landkreis Main-Spessart hat viel zu bieten: Natur pur, Kultur, viele Sport- und Freizeitmöglichkeiten und die bekannte gute fränkische Gastronomie. Schlösser und Burgen, Märchen und Sagen, historische Stadtbilder wie in Miltenberg und interessante Museen stillen den Wissensdurst kulturhistorisch interessierter Gäste und bereichern neben Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt die Ferientage.

Die Kulturstadt Aschaffenburg verzaubert durch ihre Historik und das Angebot der Geschäfte und Restaurants. Vor allem die wunderschönen Fachwerkhäuser sind ein wahrer Hingucker. Wer mag, kann sich ein Fahrrad ausleihen und sich auf eine ausgiebige Tour entlang am Main, Kinzig, Sinn und Saale begeben. Auch die Kulinarik kommt hier nicht zu kurz. Erlesene Weine und köstlich zubereitete Speisen lassen sich im Spessart immer wieder finden. Danach darf man gerne den Spuren alter Räuber-Legenden und den Märchen der Brüder Grimm folgen. Wem das zu viel Historik ist, kann in den wunderbaren Thermen entspannen.

Auch für die Kleinsten wird hier viel geboten: Ob Naturseen, Radausflüge, Wasserparks, kindgerechte Museen und Theater – hier ist für jeden was dabei. Wer also märchenhaft reisen möchte, und eine Mischung zwischen Hobbit Landschaft und Kanada erleben will, der sollte sich den Spessart keinesfalls entgehen lassen.


7. Großstädte

HamburgSpeicherstädter Lagerbezirk in Hamburg — Photo von canadastock / Shutterstock

Wer hätte das gedacht: nach einer Definition der internationalen Statistikkonferenz von 1887 werden alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern als Großstadt bezeichnet. Um 1880 erfüllten nur zehn deutsche Städte dieses Kriterium, was andeutet, dass es sich früher um einen deutlich exklusiveren „Titel“ gehandelt hat. Heute sieht es anders aus: Vier deutsche Großstädte sind Millionenstädte, weitere elf haben rund eine halbe Million Einwohner oder mehr.

Wer also eine Reise in einer der vier Millionenstädte Deutschlands machen möchte, darf sich entscheiden: Berlin, Hamburg, München oder Köln.

Berlin lockt mit seiner Historie, die in jedem Winkel der Stadt zu erkennen und zu erforschen ist. Der Reichstag, das Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie und der Ku’damm sind nur einige bekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt, die unbedingt besucht werden sollten. Diese Stadt fasziniert, weil man Geschichte wirklich fühlen kann. Zudem herrscht hier das Motto: Leben und leben lass, was man vor allem in der Unterschiedlichkeit der Stadtbewohner sehen kann. In einem Café sitzen und sich die Leute ansehen, ist ein wahres Vergnügen, denn von dem Selbstbewusstsein der Berliner kann man viel lernen. Berlin pulsiert und polarisiert. Für die einen ist es DIE Stadt, für die anderen ist sie ein „zu viel“ an Stadt. Viele Hollywoodstars lieben diese Stadt, weil sie vermutlich aufgrund seiner Schönheit und gleichzeitigen Eckigkeit viele an New York erinnert. Hier trifft Graffiti auf Noblesse. Und wenn dann auch noch der Kellner oder die Kellnerin auf Berlinerisch fragt, was man trinken oder essen möchte, weiß man, warum Berlin so außergewöhnlich ist.

Hamburg: „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins …“ Diese Zeile hat wohl jeder schon einmal mit gesungen und nun kann man das Gesungene auch mit der Praxis verbinden. Keine Straße steht so für Hamburg wie die Reeperbahn in St. Pauli. Ein Besuch auf der Reeperbahn lässt die Daheimgebliebenen sicherlich genau zuhören, wenn man von seiner Reise aus dieser großartigen Stadt zurückkehrt. War der „Kiez“ früher vor allem für Kriminalität und Prostitution berühmt-berüchtigt, so ist er heute mehr eine Amüsiermeile, die tagsüber sogar erstaunlich ruhig und heimelig anmutet. Wer mag, kann sich in eines der Cafés setzen und einfach nur gucken wie die Reeperbahn sich für die Nacht bereit macht und wer Glück hat, kann sogar Kiezgrößen und Fernsehsternchen Olivia Jones live sehen. Aber natürlich hat Hamburg auch noch anderes zu bieten. Die Hamburger Speicherstadt ist das 40. Weltkulturerbe Deutschlands und zu Recht eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Hamburg. Auch der Fischmarkt und die Landungsbrücken sind sehr beeindruckend und wenn dann noch Zeit bleibt, darf man bei rechtzeitiger Reservierung auf keinen Fall eines der Musicals auslassen.

Auch München hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten: Von der Frauenkirche über den rummeligen Stachus bis hin zum prächtigen Schloss Nymphenburg und dem Englischen Garten ist für jeden etwas dabei. Die Frauenkirche bzw. der “Dom zu unserer Lieben Frau” ist das prägende Gebäude der Isar-Stadt. Seit 2004 darf in der Münchner Innenstadt kein Gebäude neu errichtet werden, dass höher als die Türme der Frauenkirche ist. Vor den Toren der Innenstadt liegt ein besonderes Zeugnis der Monarchie in Bayern, das Schloss Nymphenburg. Mit einer Spannweite von 632 Metern ist es sogar größer als das weltbekannte Schloss Versailles. Einen weiteren Superlativ hat der Englische Garten zu bieten. Er zählt zu den größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt und ist  größer als der Central Park in New York oder der Hyde Park in London. Die großen Wiesen, Seen und Biergärten laden zum Entspannen ein. Jogger und Fahrradfahrer kommen auf dem 78 Kilometer langen Wegenetz voll auf ihre Kosten und am Eisbach kann man die Kunststücke der Surfer bestaunen. Der Besuch des Viktualienmarktes oder eines der zahlreichen Museen und Pinakotheken sind ein wahrer Genuss und ein Muss, wenn man München als Stadt erleben möchte.

Wer an Köln denkt, denkt gerne an den Kölner Karneval und dieser steht stellvertretend für Fröhlichkeit der Kölner. Hier bleibt man nicht lang allein, denn die Offenheit der Kölner ist bekannt und beliebt. Auch Bestaunen darf man hier einiges: Der Kölner Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und die zweithöchste Kirche Europas. Direkt vor dem Dom befindet sich die Altstadt, ebenso eine der vielfältigsten Sehenswürdigkeiten, denn das Stadtzentrum sticht durch seine einzigartigen Häuser, die gastronomische und kulturelle Szene sowie das breite Shopping Angebot hervor. Besonders berühmt sind der Alte Markt, die Hohe Straße und die Schildergasse. Auch der Besuch am Rhein darf nicht fehlen. Auf der „richtigen“ Seite befinden sich Sehenswürdigkeiten wie der Dom, die Altstadt und zahlreiche Museen. Direkt an den Ufern des Rheins liegt der Rheingarten, eine Parkanlage und Flaniermeile, die sich von der Hohenzollernbrücke bis zur Deutzer Brücke erstreckt. Sie ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Von hier aus kann man auch zu einer Rheinrundfahrt mit dem Schiff aufbrechen. Ein wahrer Genuss für Groß und Klein.

Fazit

Egal, wohin es einen in Deutschland verschlägt: Es lohnt sich! Deutschland hat viel zu bieten und ist in vielerlei Hinsicht einfach liebenswert. Also ergreifen wir die Chance und entdecken es. Wir werden es nicht bereuen, denn wie hat Friedrich Nietzsche einst verlauten lassen?
„Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen!“

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Alle Infos rund um ein nachhaltiges Leben

Reisen in Deutschland – Teil I

Wie viele Bundesländer gibt es in Deutschland? Und wie heißen die Hauptstädte dazu? Wo finde ich die größten Berge und die klarsten Seen? In welcher Gegend schmeckt der Wein besonders gut und wo haben die Menschen den lustigsten Dialekt?

Wer hier alle Fragen richtig beantworten kann, darf sich informiert nennen. Alle anderen werden überrascht sein, was unser Heimatland alles zu bieten hat. Warum? Fangen wir anders an: Aufgrund von Corona können wir derzeit nicht reisen. Beziehungsweise, wir sollten es nicht! So das Auswärtige Amt, das bis zum 14. Juni darum bittet, das Land nicht ohne triftigen Grund zu verlassen. Aber auch nach diesem Datum muss man mit Einschränkungen rechnen. Für viele erstmal ein Schreck! Der langersehnte Sommerurlaub fällt ins Wasser und zurück bleibt die Frage: Was nun?

Ganz einfach: Was nicht passt, wird passend gemacht. Jede Krise bringt auch neue Sichtweisen mit sich. Kurzum: Machen wir das Beste draus und erkunden unser Heimatland. Und vielleicht können wir nach der Rückkehr auch die eine oder andere Frage beantworten. In diesem Sinne: Vorhang auf für die schönsten Fleckchen in unserer Heimat:

 

1. Die Ostsee

Ostsee StrandWeißer Sandstrand an der Ostsee — Photo von Peggy Choucair / Pixabay

Wenn der Name „Ostsee“ fällt, schwelgt die ältere Generation in schönen Erinnerungen, doch für viele der jüngeren Menschen klingt ein Urlaub an der Ostsee erstmal nicht so verlockend. Klischees wie dauerhafter Nieselregen, Sturmwarnungen und langweilige Kurhotels kommen einem in den Sinn. Doch mitnichten sind diese Gedanken über die Ostsee angemessen. Wenn man Fotos von der Ostsee sieht, können diese durchaus mit einer Südseeinsel mithalten: weißer Sand, klares blaues Wasser und unberührte Natur.

Doch nicht nur die atemberaubende Landschaft ist es, die viele Ostseeurlauber anzieht: Vorteile für einen Urlaub an der Ostsee gibt es zahlreich. Die Ruhe am Meer, oder im Meer selbst (hier gibt es fast keine Ebbe und Flut, wodurch die Ostsee zu einem der ruhigsten Gewässer zählt) ist nur einer davon.

Auch die zauberhaften Inselnachbarn haben für jeden Gusto was zu bieten. So ist die z.B. die Insel Rügen vor allem etwas für Outdoorer. Die weißen Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund sind legendär und sorgen für türkisfarbenes Wasser in den malerischen Buchten. Wer etwas mehr Wind in der Hose braucht, darf sich beim Surfen, Kitesurfen, Stand Up Paddeln, Kanufahren und Tauchen austoben. Auch für Kinder sind viele Aktivitäten geboten und Singles oder Paare können die zahlreichen Bars und Restaurants unsicher machen.

Die Insel Usedom wird auch als Insel der Superlative bezeichnet, denn hier kann man am längsten Stand Deutschlands (45 km!) entlangschlendern oder sich auf der längsten Strandpromenade Europas (8,5 km) vergnügen. Die breiten Sandstrände und die unzähligen Seebrücken locken hier jedes Jahr viele Besucher ein. Auch die Kinder haben es hier wunderbar, denn hier heißt es Planschen bis zum Umfallen. Usedom hat alles was einen Strandurlaub perfekt macht.

Aber auch die anderen Ostseeinseln haben einiges zu bieten: Fehmarn, bekannt für Wassersport; Hiddensee, die kleinste der Inseln ist komplett autofrei; Poel, unbekannt aber wunderschön und besonders regenarm; Ummanz, die perfekte Insel für alle Ruhe- und Naturliebhaber. So haben alle Inseln ihren Reiz und sind der Beweis, dass Deutschland sich mit seinen Inseln nicht verstecken muss.

 


2. Die Nordsee

Pfahlbau NordseePfahlbau an der Nordsee in St. Peter Ording — Photo von demiahl / Pixabay

Das raue Klima an der Nordsee ist bekannt für seinen heilenden Effekt und hilft durch sein raues Klima Menschen mit niedrigem Blutdruck und geschwächtem Immunsystem sowie Allergikern und vor allem Asthmatikern. Zudem ist die Nordsee aufgrund seiner ausgeprägten Gezeiten magisch anziehend. Hier kann man so richtig im Schlick laufen und das Watt erkunden. Wer will kann sogar von Amrum nach Föhr hinüberlaufen. Ein Spaziergang, der aufgrund seiner außergewöhnlichen Landschaft einzigartig ist!

Auch die Nordsee lockt mit ihren wunderschönen Inseln. Sylt ist wohl eine der Bekanntesten. Hier trifft Luxus auf Entschleunigung, denn wer es liebt, sich in fancy Bars und Restaurants aufzuhalten, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Sylt bietet eine hervorragende Gastronomie in Kombination mit einer wunderschönen Kulisse. Wer Golf spielt und gerne “wellnest”, ist hier auf der richtigen Insel. Der Lister Ellenbogen ist der nördlichste Strand Deutschlands das Mekka für Windsurfer und Kiter. Wegen der starken Strömung sollte man aber hier nicht ins Wasser gehen.

Sollte man von Liebhabern des Sehen-und-Gesehen-Werdens auf Sylt genug haben, empfiehlt sich ein Besuch auf einer der anderen herrlichen Inseln, wie z.B. der Insel Borkum. Wer gerne sportlich aktiv ist, endlose Sandstrände liebt, Allergiker ist, Wattwanderungen mag oder sportlich aktiv ist, ist hier goldrichtig.

Auch die Insel Föhr ist ein wunderschönes Ziel. Da sie im Windschatten der anderen Inseln liegt, konnte sich hier eine üppige Vegetation entwickeln, weswegen sie auch „Die grüne Insel“ genannt wird. Sowohl Aktivurlauber als auch Naturliebhaber kommen hier voll auf Ihre Kosten.

Amrum lockt hingegen viele Familien mit tollen Angeboten für Kinder an. Hier dürfen die Eltern also auch mal „abgeben“ und sich ihren Interessen wunderbar widmen. Und wer noch einen Ausflugstipp braucht: Der Besuch von Helgoland ist ein toller Tagesausflug und in jedem Fall durch seine Einzigartigkeit zu empfehlen.

Auch die anderen Nordseeinseln, wie z.B. Juist, Langeoog, Norderney, Spiekeroog, Wangerooge, Pellworm und Baltrum gesellen sich in das Come Together der angereihten Inseln dazu und lassen einen mit dem Gefühl zurück, warum man eigentlich nicht schon eher diese paradiesischen Inseln heimgesucht hat.

 


3. Mecklenburg-Vorpommern

MüritzBootshäuser am Müritzer See (Müritz) — Photo von Thorsten Schier / Shutterstock

Schon seit einigen Jahren zieht es immer mehr Menschen ins sonnige Küstenland Mecklenburg-Vorpommern – und das nicht nur zum Surfen und Feiern, sondern zum Studieren und Dortbleiben. Das blaue Paradies mit Deutschlands größtem See, der Müritz, ist ein wahres Eldorado für Wassersportler.

Die Mecklenburgische Seenplatte bildet mit 1117 natürlichen Seen das größte, vernetzte Wassersportrevier Europas. Mit führerscheinfreien Hausbooten, Motoryachten, auf Flößen oder mit dem Kanu lässt sich das Seengebiet hervorragend erkunden. Hausboote können bei verschiedenen Anbietern gemietet werden. Ein großartiges Erlebnis und sowohl für Familien als auch für Paare oder Freunde eine phänomenale Erfahrung! Von der Landseite lässt sich das Gebiet auf einem weitverzweigten Rad- und Wanderwegenetz entdecken. Goldgelbe Felder grenzen an naturbelassene Landschaften, die in den zahlreichen Naturparks – darunter der Müritz-Nationalpark mit UNESCO Weltnaturerbe – zu entdecken sind. Hier kann man unter anderem auch Wildtiere hautnah erleben. Wölfe, Robben, Fischotter, Seeadler, Kraniche bieten hier ein einzigartiges Stelldichein.

Neben der einzigartigen Landschaft mit ausgedehnten Wasserflächen, sind die historischen Städte sowie die Seebäder, Kurorte und Erholungsorte die Hauptanziehungspunkte Mecklenburg-Vorpommerns. Mecklenburg-Vorpommern ist mit seinen etwa 2000 Schlössern, Burgen und historischen Gutshäuser das einzige Land Deutschlands, das im Tourismus seit der Jahrtausendwende zweistellige Wachstumsraten verbuchte. Und das mit gutem Grund!

Viele Städte in Mecklenburg-Vorpommern sind definitiv sehenswert und besitzen wunderschöne, historische Stadtkerne. Rostock, Wismar, Greifswald, Wolgast, Ludwigslust sind nur ein paar der altehrwürdigen Hansestädte, die man unbedingt gesehen haben muss. Hier prunkt die alte Zeit und es ist fast so, als sähe man vor seinem geistigen Auge wieder Kutschen fahren. Die Städte beherbergen oft ein schmuckes Rathaus und einen wunderschönen Markt. Mancherorts finden sich beeindruckende Kirchen und malerische Klöster sowie gewaltige Stadtbefestigungen und ritterliche Trutzburgen. Stralsund, die prunkvolle Residenzstadt, ist sogar zum UNESCO – Weltkulturerbe ausgezeichnet worden!

 


4. Pfalz

Speyerer DomSpeyerer Dom — Photo von K. H. J. / MCI / Pixabay

Die Pfalz besticht nicht nur durch ihre wunderschöne Weinlandschaft, sondern auch durch ihr Angebot an üppigem Essen und köstlichen Weinen. Diese Köstlichkeiten werden durch die sehr gastfreundlichen Pfälzer und deren niedlichem Dialekt auf höchstem Niveau abgerundet. Wer neben den kulinarischen Speisen und delikaten Weinen auch noch beeindruckende Städte und Kultur erleben möchte, der hat die Qual der Wahl. Die Pfalz lockt nämlich mit vielen historischen Städten, die für Groß und Klein eine wahre Entdeckungstour bereithalten.

Eines der wohl bekanntesten Städte ist Speyer am Rhein. Der wunderschöne Dom Speyers – übrigens die weltweit größte noch erhaltene romanische Kirche – wurde sogar zum UNESCO – Weltkulturerbe ausgezeichnet und als wäre das nicht schon genug, legt Speyer historisch noch eines drauf: Das Stadttor, das Altpörtel, ist mit seinen 55 Metern Höhe eines der bedeutendsten Stadttore in Deutschland.

Was für uns faszinierend ist, kann aber für Kinder schnell langweilig werden, deshalb sollte man mit den Zöglingen als Zuckerl auf jeden Fall das IMAX-Dome mit 1.000 Quadratmetern Projektionsfläche besuchen. Hier scheint es, als spiele man direkt im Film mit. Die Themenvielfalt lässt jedes junge (und auch alte) das Herz höherschlagen. Wer dann noch nicht genug hat, darf sich im bekannten Technikmuseum austoben.

Auch der Pfälzerwald, Permanenz, Landau, Bad Dürkheim, Neustadt an der Weinstraße und viele andere pfälzischen Städte haben Wunderschönes zu bieten. Ob historische Burgen, Rhein- und Moselschifffahrten, Wandern in den einzigartigen Weinbergen oder dem bloßen Flanieren in reizenden Altstädten: hier kommt jeder auf seine Kosten. Und der Wein ist natürlich überall exquisit.

Hier wird die typisch pfälzische Lebensweise richtig zelebriert und wenn man zwischen den wunderschönen Weinbergen spazieren geht, weiß man, warum die Pfälzer so stolz auf ihre Heimat sind.

Wie geht’s weiter?

Und weil wir uns beim Scheiben kaum entscheiden konnten, über welche Orte wir berichten sollen, wird es in Kürze eine Fortsetzung geben, mit weiteren wunderschönen Urlaubszielen in Deutschland. Denn egal, wohin es uns verschlägt: Es lohnt sich! Deutschland hat viel zu bieten und ist in vielerlei Hinsicht einfach liebenswert.

 

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Alle Infos rund um ein nachhaltiges Leben

Urlaub mit gutem Gewissen: 15 Tips für nachhaltiges Reisen

Meeresrauschen in unseren Ohren, durch die Sonne warmgeküsster Sand unter unseren Füßen, das Zirpen der Grillen in der Nacht, der Geruch der Bäume und des Mooses in einem dichten Wald, knirschender Schnee unter unseren Skiern, im Winter zum Sonnetanken an die schönsten Strandbuchten, Wildtiere life von Angesicht zu Angesicht, fremde Kulturen kennenlernen – Dank grenzenloser Mobilität ist es heute einfacher als je zuvor, unsere wunderbare Welt zu entdecken.

Photo: Jonny Lindne / Pixabay

Doch der florierende Tourismus hat leider nicht nur seine Sonnenseiten. Was wir oft vergessen ist, dass unsere Reiselust auch negative Auswirkungen auf die Bevölkerung im Zielland oder unsere Umwelt haben kann. Aber deshalb ganz aufs Reisen zu verzichten muss nicht sein. Glücklicherweise gibt es heutzutage genügend Möglichkeiten, seinen Urlaub nachhaltig zu gestalten. So können wir nicht nur die ganze Welt bereisen, wir können sie sogar ein kleines Stückchen besser machen. Unsere Verantwortung betrifft im sogenannten „nachhaltigen Tourismus“ oder „sanften Tourismus“ sowohl die ökologische, als auch die soziale Ebene.

Nur wie schaffst man es, so verantwortungsvoll wie möglich auf der ganzen Welt unterwegs zu sein? Hier wichtigsten Facts in punto nachhaltig Reisen:

1. Verzichte auf All Inclusive!

Nachhaltiges Reisen bedeutet nicht nur ökologisches, sondern auch sozial verantwortliches Reisen. All Inclusive – Urlaub kann man in der Tat als Gegenteil vom nachhaltigen Urlaub bzw. dem sanften Tourismus betrachten. Durch das Buchen solcher Pauschalreisen unterstützt man vor allem die großen Reiseveranstalter und nicht die Einheimischen. Wer nur im Hotel bleibt, verpasst außerdem das Leben draußen und somit wertvolle Erinnerungen für Herz und Seele.

2. Achte auf die Siegel!

In vielen Bereichen der Wirtschaft haben Siegel mittlerweile Einzug gehalten.
Natürlich sollte man Siegel für Nachhaltigkeit auch im Ausland beachten. Beispielsweise diese, die Lebensmittel kennzeichnen. Aber auch schon bei der Buchung der Reise sollte man auf Siegel achten, die für nachhaltigen Tourismus stehen. Hier ein paar der bekanntesten Siegel:

Viabono: Das erste Siegel ist vom deutschen Bundesumweltministerium. Hier werden Unterkünfte, Gastronomie und Veranstalter ausgezeichnet, die sich um umwelt- und klimafreundliches Reisen bemühen.

 

Blaue Flagge: Dieses Umweltzeichen wird von der Stiftung für Umwelterziehung an Strände in Europa, Südafrika, Neuseeland Kanada und der Karibik vergeben. Alle Strände und Badestellen, die in der vorherigen Saison die Standards bezüglich Wasserqualität, Umweltmanagement und Umweltbildung einghalten haben werden damit ausgezeichnet.

TourCert: Dieses Siegel zeichnet in der gesamten, weltweiten Tourismusbranche Unternehmen aus, deren Angebote ökologische, soziale und ökonomische Kriterien erfüllen und kontinuierlich verbessern. Dabei geht es nicht nur um Umweltfreundlichkeit, sondern auch um den ganze Bereich der CSR. (Corporate Social Responsibility)

 

Traveellife ist ein britisches Siegel für Hotels zum Schutz der lokalen Bevölkerung, faire Entlohnung, Menschenrechte und Kinderschutz.

Green Globe Das US-amerikanische Siegel ist ähnlich wie Travelife, zeichnet aber weltweit neben Hotels auch Kongresszentren, Autovermietungen und Veranstalter aus.

 

 

3. Wähle ein angemessenes Reiseziel

Wellness – Urlaub. Wer träumt nicht hin und wieder von wohltuenden Massagen oder wärmenden Fangopackungen auf dem Körper in harmonischer und unbeschwerter Athmosphäre? Das primäre Ziel eines Wellness-Urlaubs ist es meist, Körper und Geist zu enstpannen und daher ist es durchaus eine Überlegung wert,ob der Spa – Bereich unbedingt in Dubai oder auf den Sychellen liegen muss, oder ob es nicht auch die atemberaubende Schönheit der österreichischen Bergkulisse sein darf. So spart man nicht nur Zeit, sondern schützt die Umwelt durch die Reduzierung unnötiger Strecken.

4. Fernreisen – nur wenn die sich lohnen

Wenn Dich das Fernweh nach Bali, Chile oder Neuseeland zieht, dann organisiere Deinen Urlaub so, dass Du dort auch eine gewisse Zeit bleiben kannst. Eine europäische Städtereise kann ruhig nur ein Wochenende dauern, aber ein Reiseziel, dass 12 Stunden Flug entfernt ist, lohnt sich erst ab einer gewissen Aufenthaltsdauer. Bleib in Chile mindestens einen Monat oder bereise die umliegenden Regionen, damit es sich lohnt.

5. Kompensation für Emissionen

Lange Flugreisen sind für die Umwelt sehr schädlich, aber über einige Anbieter kann man den Flug durch Spenden an Klimaschutzprojekte kompensieren und so wenigstens klimaneutral anreisen.

So kann man sich beispielsweise bei de.myclimate.org oder bei climatefair.de die Emissionen berechnen lassen und diese durch die Unterstützung einzelner Pojekte sofort kompensieren. Dieser Service wird sogar bei einigen Fluggeselltschaften und Flughäfen bereits bei der Buchung angeboten.

Ein weiteres Beispiel ist www.atmosfair.de Hier können Reiseveranstalter und Fluglinien ihre CO2 Emissionen wieder ausgleichen. Atmosfair berechnet die entstandenen Emissionen durch Flüge pro Person. Diese Emissionen werden in einen Geldbetrag umgerechnet. Dieser Betrag wird dann gespendet und in klimafreundliche Projekte investiert, die die CO2 Emissionen wieder ausgleichen. Der Schwerpunkt liegt darin, Strom aus erneuerbaren Energien zu generieren. So wurde zum Beispiel ein Kleinwasserkraftwerk in Honduras gebaut. In Asien und Afrika wurden viele Solar- und Windkraftprojekte realisiert und Haushalten Öfen zur Verfügung gestellt, die 80% weniger Holz verbrauchen, um die Waldrodung zu stoppen.

6. Direktflug bitte!

Billigflüge sind verlockend und da nimmt so manch einer gerne das Umsteigen mit in Kauf. Doch mehr Flüge bedeuten auch mehr Emissionsausstoß und das beslastet unsere Erde zusätzlich zu dem ohnehin schon “ungesunden” Flug. ES lohnt sich wirklich, ein paar Euro mehr hinzulegen und einen Direktflug zu buchen. Hat auch den Vorteil, dass man keine Sorge vor Verspätungen haben muss, sondern ganz entspannt die Reise bis zum Ziel genießen kann.

7. Weniger Gepäck – weniger CO2!

Es ist ein Kreuz: Den Koffer für den Urlaub zu packen. Plötzlich scheinen alle Kleidungsstücke zu schreien: Nimm mich mit! Du wirst mich sicher brauchen! Hört man auf diese Stimmen, sieht der Koffer am Ende der Packeuphorie meist aus wie ein schwangeres Nilpferd.

Egal, ob man mit dem Auto, dem Schiff, dem Flugzeug oder mit dem Zug unterwegs ist: Je mehr Gewicht, desto mehr Benzin, Energie wird verbraucht und CO2 produziert. Zudem hat weniger Gepäck auch andere Pluspunkte: Man spart Geld, da keinerlei weitere Kosten für zusätzliches Gepäck oder mehr Gewicht anfallen. Man hat – gerade nur mit Handgepäck – weniger zu tragen und ist dadurch viel flexibler. Einem kann weniger gestohlen werden und es ist leichter auf eine Tasche, als auf mehrere aufzupassen.

8. Bewege dich nachhaltig!

„ Keinen Meter werde ich mich dort bewegen! Einfach nur entspannen!“ hört man oft die Leute sagen, die kurz vor ihrem Urlaubsantritt stehen. Für manche das NonplusUltra, doch der Körper dankt einem Bewegung – gerade im Urlaub, wo man ja meistens bei dem leckeren Essen gerne über die Stränge schlägt.

Um die Natur und den Geldbeutel zu schonen, bieten sich anstelle eines Mietwagens auch Fahrräder und die öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort an. Auch die lokalen Transportmittel wie beispielsweise die Rikscha (übrigens auch in deutschen Städten sehr beliebt!) bieten unvergessliche Touren durch die neue Umgebung! Wer auf einen Mietwagen nicht verzichten möchte oder auch kann, der sollte sich für ein Automodell entscheiden, dass keine Benzinschleuder repräsentiert. Diese Modelle mögen zwar billig sein, sind aber für die Natur eine wahre Zumutung! Kurzum: Wenn schon ein Auto, dann eines, was man gutem Gewissen fahren kann.

9. Licht aus, Wasserhahn zu!

Keine Sorge, wir raten nicht zu einem Appartment, in dem man durstig und im Dunkeln seinen Urlaub genießen soll. Vielmehr geht es darum, dass man sich im Urlaub genauso wie zuhause ökologisch verhalten sollte. Wasser ist vor allem in südlichen Ländern oft knapp und sollte daher in Maßen verbraucht werden.

Strom wird in vielen Ländern immer noch durch fossile Energien gewonnen. Daher sollte man in der Tat versuchen, Strom zu sparen. Oder wie so manche Mama sagen würde: „Licht aus, wenn du gehst!“ Dies betrifft ebenso die Klimaanlage.

10. Lokale Ernährung

Für viele das, worauf sie sich am meisten freuen: Das Essen in Urlaub! Doch bevor man sich im Hotel von Essen verwöhnen lässt, das man – Hand aufs Herz – auch oft von zuhause kennt, sollte man im Urlaub am besten in lokalen Restaurants speisen. Das erweitert die Geschmacksknospen des kulinarischen Gaumens. Hat man sich für das Selbstkochen im Urlaunb entschieden, empfhielt es sich lokale Produkte zu kaufen, um die Einheimschen und deren Wirtschaft im Land zu untersützen.

11. Sei ein Vorbild!

In vielen fernen Ländern und Kulturen sind Westeuropäer Vorbilder. Einheimische adaptieren gerne unsere Verhaltensweisen. Aber auch unabhängig davon, ist es wichtig ein gutes Beispiel für nachhaltigen Tourismus zu sein. Wenn du also eine Plastikflasche auf dem Boden siehst, nimm sie mit und wirf sie in den nächsten Mülleimer. Heißt nicht, dass man sich für den abendlichen Strandspaziergang mit einem Kehrbesen bewaffnen muss, aber wenn Müll auf der Straße liegt und man diesen aufhebt, kann das durchaus auf die Menschen vor Ort Einfluss haben.

12. Das Internet: Dein Freund und Helfer spart Papier

Kritiker mögen es kaum glauben, aber die Digitalisierung birgt auch eine Chance der Nachhaltigkeit, denn durch die Nutzung derselbigen wird ganz klar Papier eingespart.
Reiseführer deshalb vor Antritt der Reise herunterladen und auf jeweiligem Gerät direkt abspeichern. Somit kann man auch, wenn das Netz einen gerade nicht umgibt, ganz einfach auf die Karte schauen, um sich zu orientieren.

13. Rein ins Getümmel!

Es mag befremdlich klingen, aber es gibt nichts Erfrischenderes, als ein Gespräch mit Einheimischen zu führen. Spricht man nicht die lokale Sprache, so kommen Arme und Hände mit zum Einsatz und so mündet eine Frage nach einer Sehenwürdigkeit schnell in ein herzliches Kaudawelsch, das definitiv einen großen Spaßfaktor mit sich bringt.
Bringt nicht nur gute Laune sondern baut erwiesenermaßen auch Vorurteile ab und verbindet Menschen unterschiedlicher Kulturen.

14. Aufgerundet!

Trinkgeld ist in vielen Ländern noch wichtiger als in Deutschland. In den meisten Regionen, die touristisch geprägt sind, ist das Trinkgeld für die Mitarbeiter in Gastronomie und Hotellerie eine bessere Einnahmequelle als das Gehalt. Es ist also von großer Bedeutung, je nach Land um die 10% zu geben.

15. Respekt vor Pfoten, Flossen und Krabbelbeinen.

Die Vielfalt der Tierwelt ist eine der schönsten Aspekte unserer Natur. In seinem Urlaub sollte man unbedingt darauf achten, nur tierfreundliche Aktivitäten zu unternehmen.
Dazu gehört zum Beispiel, dass eine laute Motorboot-Tour durch ein Naturschutzgebiet nicht zielführend für das ökologische Reisen ist. Ferner sollte auch von Selfies mit Löwen und Affen sowie das berüchtigte Elefantenreiten unterlassen werden. Auch Zoos sollten in anderen Ländern niemals besucht werden, da die Tiere dort meist unter sehr schlimmen Bedingungen gehalten werden.

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Wege zum nachhaltigen Skiurlaub

Wikipedia definiert sanften Tourismus (auch: Nachhaltiger Tourismus) als eine Form des Reisens, die drei wesentliche Anliegen verfolgt: so wenig wie möglich auf die bereiste Natur einzuwirken bzw. ihr zu schaden, die Natur möglichst nah, intensiv und ursprünglich zu erleben und  sich der Kultur des bereisten Landes möglichst anzupassen.

Doch wie sieht das bei einem Wintersport-Uraub aus? Millionen Menschen reisen in den Wintermonaten in die Berge, um dort Ski zu fahren – mit Folgen für die Umwelt:

  • natürliche Lebensräume von Tieren und Pflanzen werden beeinträchtigt oder sogar zerstört
  • der Skitourismus beeinträchtigt das Ökosystem und gefährdet damit seine eigene Grundlage
  • durch den weltweiten Klimawandel verschiebt sich die Schneefallgrenze in größere Höhen
  • die beliebten Reisezeiten bieten keine Schneegarantie mehr
  • zentrales Umweltproblem durch An- und Abreise der vielen Urlaubsgäste mit dem Auto (Schadstoffe, Lärm, Treibhausgase)

Immer mehr künstlicher Schnee

Eine Garantie für natürliche Schneefälle gibt es nicht, daher setzen fast alle Skigebiete Schneekanonen ein. Selbst in Skigebieten mit ausreichenden Schneemengen werden die meisten Pisten künstlich beschneit, um die perfekten Bedingungen bis in den Mai hinein bieten zu können. Schneekanonen haben einen beträchtlichen Bedarf an Wasser und Energie. Mindestens eine Million Liter Wasser benötigt, um die Pistenfläche von einem Hektar zu beschneien. Zudem machen Schneekanonen ähnlich viel Lärm wie eine stark befahrene Straße und ihr Einsatz in den Abendstunden stört Wildtiere während ihrer Ruhephasen.

Der Klimawandel

Der weltweite Klimawandel wirkt sich auch in den Wintersportregionen aus. Die Temperaturen sind in den vergangenen 120 Jahren um knapp zwei Grad Celsius gestiegen. Forscher rechnet mit einem weiteren Anstieg.  Aufgrund der höheren Temperaturen wird sich die Schneefallgrenze künftig in größere Höhen verschieben, die natürliche Schneesicherheit abnehmen und in den Frühjahrsmonaten die Schneedecke voraussichtlich schneller abschmelzen. Das bedeutet, dass mehr Kunstschnee eingesetzt werden muss, um weiterhin Wintersport im heutigen Ausmaß zu ermöglichen. Aber auch Kunstschnee benötigt zur Erzeugung zumindest Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Wege zu einem nachhaltigen und umweltverträglicheren Wintertourismus

Vor diesem Hintergrund setzt auch die Tourismuswirtschaft zunehmend auf alternative, umweltfreundlichere Angebote für den Winterurlaub im Gebirge. In vielen Urlaubsregionen setzt sich bereits die Erkenntnis durch, dass die Natur geschützt werden muss – nicht zuletzt weil sie Grundlage für den Tourismus ist.

 Hier einige Beispiele

  • In Südtirol liefern Wasserkraftwerke und Sonnenkollektoren den Strom für den Betrieb der Skilifte, Schneekanonen und Berghütten. Die Abfahrten wurden so angelegt, dass Pflanzen und Tiere des Alpenraums durch den Skibetrieb in ihrem natürlichen Lebensraum nicht beeinträchtigt werden. Vor Ort machen Mobilitätskonzepte einen nahezu vollständigen Verzicht auf das eigene Auto möglich.

  • In der Schweiz wurde bereits 2011 im Bündner Safiental der erste Solarskilift installiert und die Ergebnisse sind überraschend. Der 450 m lange Lift produziert deutlich mehr Energie als er verbraucht.

  • 2006 hat sich das Netzwerk “Alpine Pearls” zusammengeschlossen. Dazu zählen heute 25 Urlaubsorte in sechs Alpenländern, die auf Umweltfreundlichkeit und nachhaltige Mobilität setzen. So wird der Transport der Gäste vom Bahnhof zum Hotel organisiert, so dass die Anreise per Bahn gut machbar ist. Ebenso gibt es Wander- und Skibusse.

  • Wer den Autoschlüssel während seines Urlaubes in Werfenwang, Österreich, abgibt, erhält einen “sanft mobil – Vorteilspass” mit dem er unter anderem kostenlos mit Skibus und Pferdekutsche fahren kann. Auch Elektrofahrräder und Autos, die mit Biogas betrieben werden, können dann kostenlos genutzt werden.

Immer noch stehen viele Maßnahmen aber in keinem Verhältnis zum Ausmaß der Zerstörung der Umwelt und dem weiterhin betriebenen Ausbau der Skigebiete. Hier muss noch viel getan werden!

Unser TIPP

Ein allgemeingültiges Siegel, an dem Skifahrer umweltverträgliche Skigebiete erkennen könnten, gibt es bisher leider nicht. Es gibt aber einige Kriterien, nach denen Sie ihr Skigebiet auswählen können, um den Urlaub möglichst umweltverträglich zu gestalten:

  • Kälteste bzw. schneereichste Monate für den Urlaub nutzen

  • Kleine Skigebiete schädigen die Umwelt weniger

  • Möglichst keine künstlich beschneiten Pisten

  • kein Fahren bei Flutlicht oder unter Beschallung

  • gute Anbindung an den Bahnverkehr, Anreisemöglichkeiten mit der Bahn

  • Transfermöglichkeiten zur Unterkunft

  • kein weiterer und exzessiver Ausbau der Pisten und Lifte

  • Klimafreundliche (Winter-) Sportangebote abseits der Skipisten, z.B. Wandern, Langlaufen, Curling, Museumsbesuche, Kutschfahrten etc.

  • Angebote für die Urlauber, selbst nachhaltig aktiv zu werden, z. B. Kompensation der eigenen CO2-Bilanz

Sanfter Tourismus – das können Sie auch!

Wer kennt das nicht? Wir freuen uns auf einen entspannten Urlaub, wollen das Land, die Menschen und die Kultur des Landes erkunden und genießen. Im Urlaubsgebiet angekommen erwartet uns vor allem Massentourismus. Häufig entstanden neue, moderne Bauten und ersetzen die ursprünglichen, oft dörflichen  Strukturen, die eng verbunden waren mit der Identität  der Bewohner. So gehen beispielsweise Traditionen, Sitten und Gebräuche verloren. Und anstatt die Bewohner in ihren regionaltypischen Berufen tätig sind, hat das Dienstleistungsgewerbe das Regime übernommen und sichert den Lebensunterhalt der meisten Bewohner. Leider oft stark saisonabhängig, was nicht nur Einnahmeneinbußen sondern auch die Vereinsamung ganzer Regionen außerhalb der Saison zur Folge hat.

Massentourismus bedeutet meist auch einen Eingriff in das Ökosystem der Region. Dabei ist gerade der Tourismus auf eine möglichst intakte Natur und Umwelt angewiesen. Es entsteht vermehrt Müll und Verschmutzung der Gewässer und der Luft. Vor allem in den ohnehin trockenen südlichen Ländern trägt etwa der Tourismus dazu bei, dass das Wasser noch knapper wird.

Tourismus geht auch anders

Aber Tourismus muss sich nicht zwangsläufig negativ auswirken. Er kann auch positive Effekte auf Natur und Landschaft haben, wenn es gelingt, ihn nachhaltig zu gestalten und ein verändertes Reiseverhalten zu schaffen. Sanfter oder nachhaltiger Tourismus versucht die negativen Auswirkungen des Massentourismus in den Urlaubsgebieten zu verringern. Er beeinträchtigt oder schädigt weder Boden noch Wasser oder die Atmosphäre. Die An- und Abreise erfolgt mit  umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. In den Hotels, Restaurants und Freizeitanlagen werden ressourcenschonende Techniken genutzt, sparsame Verhaltensweisen gefördert und so Energie und Wasser gespart.

So können auch Sie einen wertvollen Beitrag leisten und sanfter reisen:

1. Wohin soll die Reise gehen?
Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis von Entfernung, Urlaubsdauer und der mit der Anreise verbundener Umweltbelastung. Bringt wirklich nur der Strand in Mexiko die gewünschte Erholung oder verspricht die Ostsee nicht einen vergleichbaren Effekt? In Deutschland und im europäischen Ausland liegen viele Urlaubsmöglichkeiten sprichwörtlich vor der Haustür. Einige Destinationen haben sich das Thema sanfter Tourismus auch bereits zur Hauptaufgabe gemachten – mit durchaus unterschiedlichen Ansätzen bei der Umsetzung. Eine Übersicht finden Sie beispielsweise bei der Nonprofitorganisation Ethic Traveller. Eine Faustregel besagt: ab 700 km sollten Sie wenigstens 8 Tage vor Ort verbringen, bei einer Entfernung von mehr als 2.000 km wenigstens 15 Tage.

2. Flugzeug? Auto? Bahn? Wie fahren Sie in den Urlaub?
Das Flugzeug ist die klimaschädlichste Form der Fortbewegung, der Reisebus innerhalb Europas die umweltfreundlichste, dicht gefolgt von der Bahn. Denken Sie beim Packen auch daran, dass je mehr Gepäck Sie mitnehmen, desto größer wird Ihr ökologischer Fußabdruck, denn das Gewicht schlägt sich auf den CO-Ausstoß nieder.

3. Eine nachhaltige Unterkunft
Bei der Auswahl sollten Sie daran denken, die Umwelt möglichst wenig zu belasten und auch die Wirtschaft lokal zu unterstützen. In vielen Hotels erinnert beispielsweise seit Jahren ein Hinweisschild daran, dass die zur Verfügung gestellten Hand- und Badetücher nicht täglich gewaschen werden müssten. Viele Unterkünfte ersetzen mittlerweile auch Shampoo und Bodylotion in großen Spenderflaschen die früheren kleinen und sehr müllintensiven Packungen. Auf Webseiten wie Green Booking, biohotels oder Greenpearls finden Sie schnell eine nachhaltig-wirtschaftende Unterkunft.

4. Wohnen und fortbewegen vor Ort
Im Urlaub sollten Sie den gleichen Regeln folgen wie Zuhause: Energie sparen, Müll vermeiden, umweltfreundliche Fortbewegung. Sie lernen die Kultur und die Menschen besser kennen, wenn Sie statt des Mietwagens die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen. Und: Klimaanlagen sind wahre Klimasünder und sollten bestenfalls gar nicht benutzt werden oder nur in kurzen Intervallen.

Zu sanftem Tourismus gehört auch Kultur. Seien Sie sensibel für die Lebenswelt der Menschen und reflektieren Sie Ihr eigenes Verhalten: Trage ich angemessene Kleidung, begegne ich den Einheimischen mit Respekt, verhalte ich mich an Sehenswürdigkeiten angebracht?

Wir wünschen einen schönen Sommerurlaub und seien Sie sanft 😉

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