Sanfter Tourismus – das können Sie auch! - Grünkauf

Sanfter Tourismus – das können Sie auch!

Wer kennt das nicht? Wir freuen uns auf einen entspannten Urlaub, wollen das Land, die Menschen und die Kultur des Landes erkunden und genießen. Im Urlaubsgebiet angekommen erwartet uns vor allem Massentourismus. Häufig entstanden neue, moderne Bauten und ersetzen die ursprünglichen, oft dörflichen  Strukturen, die eng verbunden waren mit der Identität  der Bewohner. So gehen beispielsweise Traditionen, Sitten und Gebräuche verloren. Und anstatt die Bewohner in ihren regionaltypischen Berufen tätig sind, hat das Dienstleistungsgewerbe das Regime übernommen und sichert den Lebensunterhalt der meisten Bewohner. Leider oft stark saisonabhängig, was nicht nur Einnahmeneinbußen sondern auch die Vereinsamung ganzer Regionen außerhalb der Saison zur Folge hat.

Massentourismus bedeutet meist auch einen Eingriff in das Ökosystem der Region. Dabei ist gerade der Tourismus auf eine möglichst intakte Natur und Umwelt angewiesen. Es entsteht vermehrt Müll und Verschmutzung der Gewässer und der Luft. Vor allem in den ohnehin trockenen südlichen Ländern trägt etwa der Tourismus dazu bei, dass das Wasser noch knapper wird.

Tourismus geht auch anders

Aber Tourismus muss sich nicht zwangsläufig negativ auswirken. Er kann auch positive Effekte auf Natur und Landschaft haben, wenn es gelingt, ihn nachhaltig zu gestalten und ein verändertes Reiseverhalten zu schaffen. Sanfter oder nachhaltiger Tourismus versucht die negativen Auswirkungen des Massentourismus in den Urlaubsgebieten zu verringern. Er beeinträchtigt oder schädigt weder Boden noch Wasser oder die Atmosphäre. Die An- und Abreise erfolgt mit  umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. In den Hotels, Restaurants und Freizeitanlagen werden ressourcenschonende Techniken genutzt, sparsame Verhaltensweisen gefördert und so Energie und Wasser gespart.

So können auch Sie einen wertvollen Beitrag leisten und sanfter reisen:

1. Wohin soll die Reise gehen?
Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis von Entfernung, Urlaubsdauer und der mit der Anreise verbundener Umweltbelastung. Bringt wirklich nur der Strand in Mexiko die gewünschte Erholung oder verspricht die Ostsee nicht einen vergleichbaren Effekt? In Deutschland und im europäischen Ausland liegen viele Urlaubsmöglichkeiten sprichwörtlich vor der Haustür. Einige Destinationen haben sich das Thema sanfter Tourismus auch bereits zur Hauptaufgabe gemachten – mit durchaus unterschiedlichen Ansätzen bei der Umsetzung. Eine Übersicht finden Sie beispielsweise bei der Nonprofitorganisation Ethic Traveller. Eine Faustregel besagt: ab 700 km sollten Sie wenigstens 8 Tage vor Ort verbringen, bei einer Entfernung von mehr als 2.000 km wenigstens 15 Tage.

2. Flugzeug? Auto? Bahn? Wie fahren Sie in den Urlaub?
Das Flugzeug ist die klimaschädlichste Form der Fortbewegung, der Reisebus innerhalb Europas die umweltfreundlichste, dicht gefolgt von der Bahn. Denken Sie beim Packen auch daran, dass je mehr Gepäck Sie mitnehmen, desto größer wird Ihr ökologischer Fußabdruck, denn das Gewicht schlägt sich auf den CO-Ausstoß nieder.

3. Eine nachhaltige Unterkunft
Bei der Auswahl sollten Sie daran denken, die Umwelt möglichst wenig zu belasten und auch die Wirtschaft lokal zu unterstützen. In vielen Hotels erinnert beispielsweise seit Jahren ein Hinweisschild daran, dass die zur Verfügung gestellten Hand- und Badetücher nicht täglich gewaschen werden müssten. Viele Unterkünfte ersetzen mittlerweile auch Shampoo und Bodylotion in großen Spenderflaschen die früheren kleinen und sehr müllintensiven Packungen. Auf Webseiten wie Green Booking, biohotels oder Greenpearls finden Sie schnell eine nachhaltig-wirtschaftende Unterkunft.

4. Wohnen und fortbewegen vor Ort
Im Urlaub sollten Sie den gleichen Regeln folgen wie Zuhause: Energie sparen, Müll vermeiden, umweltfreundliche Fortbewegung. Sie lernen die Kultur und die Menschen besser kennen, wenn Sie statt des Mietwagens die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen. Und: Klimaanlagen sind wahre Klimasünder und sollten bestenfalls gar nicht benutzt werden oder nur in kurzen Intervallen.

Zu sanftem Tourismus gehört auch Kultur. Seien Sie sensibel für die Lebenswelt der Menschen und reflektieren Sie Ihr eigenes Verhalten: Trage ich angemessene Kleidung, begegne ich den Einheimischen mit Respekt, verhalte ich mich an Sehenswürdigkeiten angebracht?

Wir wünschen einen schönen Sommerurlaub und seien Sie sanft 😉

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